Mittwoch, 4. April 2012
The Big Boom
lustprincipessa, 12:46h
oder auch: Die unendliche Geschichte über die Suche nach dem perfekten Partner
Meistens dreht sich alles um alte und neue Beziehungen.Und meistens denkt man sich während den Gedanken an all den Beziehungskram: Wann hört das alles auf?
Da stellt sich einem doch die Frage: Wieso suchen wir immer wieder jemand neuen, wieso fangen wir diesen
Beziehungskram immer wieder von vorne an?
Erich Fromm schreibt in "Die
Kunst des Liebens", dass wir immer wieder unserem Verlangen nach einer
neuen Eroberung nachgehen "-immer mit der Illusion, dass die neue Liebe
anders sein wird als die bisherigen." Wir suchen also immer wieder neues,
vermutlich nicht nur anderes, sondern auch besseres. Suchen wir denn eigentlich
die Perfektion? Ist der Anspruch an "die große Liebe" der Anspruch
auf Perfektion des Partners, der Beziehung? Erst einmal zur neuen Beziehung.
Man sucht erneut nach Dingen wie Bestätigung, Zuneigung, Zärtlichkeit, aber
gleichzeitig sicherlich auch nach neuen Herausforderungen und einfach eben
"Neuem". Fromm schreibt im selbigen Buch, dass der Mensch sich nach
Abnahme des "Verliebtseins" , nach Abnahme der Intensität des
Gefühls, einen neuen Fremden sucht mit dem er Intimität aufbaut, mit dem er das
Verliebtsein erlebt, bis auch dieses wieder abnimmt und so weiter. Also suchen
wir immer weiter, vermutlich ist das "normal". Ist es dann nicht
unnormal die Suche abzustellen? Bei einer Person zu bleiben,die man entweder
große Liebe, Ehepartner oder Ähnliches nennt? Gibt man auf die Perfektion zu
finden und findet sich mit dem was man hat ab? Hat man keine Lust mehr
zu suchen? Stellt sich der ständige Trieb irgendwann ein? Man kann diese
scheinbare Endlosschleife sicherlich unterbrechen bzw anhalten, wenn man sich
trotz des nicht mehr vorhandenen "Verliebtseins" weiter seinem Partner
und der Beziehung widmet und Arbeit in die Beziehung steckt. Damit die Angelegenheit,
wie ich sie jetzt mal unromantischer Weise nenne, für beide schön bleibt.
Man arbeitet an sich selbst, an der Beziehung, zeigt Toleranz für die Fehler
des anderen, akzeptiert die eben nicht vorhandene Perfektion und führt entweder
eine "offene Beziehung" oder lernt es, seinen Sexualtrieb zu
kontrollieren. In einem gewissen Grad gehört das alles zu einer
"normalen" Beziehung, doch ich denke in einer Ehe oder langfristigen
Beziehung gehört noch mehr, vor allem mehr Mühe und Arbeit dazu.
Diese Problematik führt mich zu der großen Frage, ab wann man statt von Liebe,
lieber von Lebensgemeinschaft oder Zweckgemeinschaft reden soll.
Und dann noch die Vorstellung von der großen Liebe. Ist die große Liebe die Perfektion
des anderen Partners, die Perfektion der Beziehung oder einfach nur die Person,
mit der es sich "ganz gut leben lässt"? Schließlich muss man ja davon
ausgehen, dass man die große Liebe, wenn man sie denn gefunden hat, auch
heiraten will, bzw den Rest seines Lebens mit ihr verbringen will (nach
Möglichkeit). Ist die große Liebe also nichts anderes als "der beste
Mitbewohner"? Oder: "das kleinste Übel"?
Dieser Gedanke mag sich sehr unromantisch und irgendwie traurig anhören, aber
ich will hier nichts falsches in die Welt setzen, ich glaube an die Liebe. Ich
glaube daran, dass es starke, besondere Zuneigung und Anziehung zwischen zwei
Menschen gibt und ich denke auch, dass es eine, oder vll auch drei Personen in
unserem Leben gibt, mit denen wir richtig gut leben können. Nur eben nicht
"die große Liebe", die eine "die dich umhaut" und von der
du absolut überzeugt bist und die du "perfekt" findest, die also
keinerlei Fehler aufweist. Aber
durchaus, dass es Menschen gibt, die wunderbar sind, die einem total
gut gefallen, sehr gut zu einem selbst passen, vlt wie ein passendes Puzzleteil.
Allerdings denke ich nicht, dass es nur zwei zueinander passende Puzzleteile
gibt, ich denke eher in Tetris-Dimensionen. da gibt es ja auch verschiedene
Teile, die irgendwie zueinander passen. Wenn sie sich zur richtigen Zeit, am
richtigen Ort – und bei Tetris- mit der richtigen "Drehung" treffen.
Mit dem Gedanken an "die große Liebe" habe ich mal im Internet
recherchiert und mit Freunden geredet. Allgemein ist der Gedanke bzw vielmehr
die Hoffnung auf die große Liebe sehr weit verbreitet und auch sehr tapfer
vertreten. Fast schon erschreckend tapfer. So gibt es im Internet Foren, die
sich mit dem Thema außeinandersetzen und dort ist es echt verdammt schwer jmd
zu finden der nicht an die große Liebe glaubt (ok, wer sich in solchen Foren
aufhält ist sicher nicht ohne Grund dort :D, aber es ist trotzdem irgendwie
erschreckend). Und dort werden auch allerhand Gründe aufgeführt wieso diese
Menschen die große Liebe glauben, sogar Dinge wie "alles andere wäre doch
irgendwie traurig" oder "an was soll man sonst noch glauben, wenn
nicht daran". Und da hat sich mir die Frage gestellt, wieso es so
schwierig und unangenehm für all diese Leute ist (schließlich ein riesiger
Haufen an Menschen) mit dem Gedanken zu Leben, dass es nicht den oder die Eine
gibt. Ich meine, das macht die Sache doch nur leichter und vorallem auch
einfacher zu verkraften und zu verstehen. Außerdem denke man doch nur mal an
den Gedanken in einer Beziehung zu sein und sich gleichzeitig zu denken
"die große Liebe kommt schon noch". Das ist doch eine schreckliche
Vorstellung, man würde ja seine aktuellen Beziehung unter eine Fiktive setzen
und somit unnötig schlechter machen. Ich denke, es gibt keine perfekte
Beziehung und auch keine perfekte Person für jeden von uns. Und das einfachste
ist, sich das klar zu machen und jeder Beziehung die Chance zu geben, eine
richtig schöne Beziehung zu werden und vorallem auch jedem Partner die Chance
zu geben im Nachhinein "der Beste" gewesen zu sein. Sorum betrachtet
finde ich die Sache mit der großen Liebe ok, wenn es die Leute glücklich macht,
warum nicht? Aber sich selbst Stress zu machen und sich unter den Druck zu
setzen "den einzig wahren" zu finden, ist albern.Und unnötig. Und
dazu vermutlich sehr schmerzhaft.
Außerdem halt ich persönlich es von großem Vorteil, wenn man seine manchmal vielleicht ein
wenig abartigen Beziehungsexperimente nicht nur an einem Versuchskaninchen
rauslässt, sondern auch mal andere quält.
Meistens dreht sich alles um alte und neue Beziehungen.Und meistens denkt man sich während den Gedanken an all den Beziehungskram: Wann hört das alles auf?
Da stellt sich einem doch die Frage: Wieso suchen wir immer wieder jemand neuen, wieso fangen wir diesen
Beziehungskram immer wieder von vorne an?
Erich Fromm schreibt in "Die
Kunst des Liebens", dass wir immer wieder unserem Verlangen nach einer
neuen Eroberung nachgehen "-immer mit der Illusion, dass die neue Liebe
anders sein wird als die bisherigen." Wir suchen also immer wieder neues,
vermutlich nicht nur anderes, sondern auch besseres. Suchen wir denn eigentlich
die Perfektion? Ist der Anspruch an "die große Liebe" der Anspruch
auf Perfektion des Partners, der Beziehung? Erst einmal zur neuen Beziehung.
Man sucht erneut nach Dingen wie Bestätigung, Zuneigung, Zärtlichkeit, aber
gleichzeitig sicherlich auch nach neuen Herausforderungen und einfach eben
"Neuem". Fromm schreibt im selbigen Buch, dass der Mensch sich nach
Abnahme des "Verliebtseins" , nach Abnahme der Intensität des
Gefühls, einen neuen Fremden sucht mit dem er Intimität aufbaut, mit dem er das
Verliebtsein erlebt, bis auch dieses wieder abnimmt und so weiter. Also suchen
wir immer weiter, vermutlich ist das "normal". Ist es dann nicht
unnormal die Suche abzustellen? Bei einer Person zu bleiben,die man entweder
große Liebe, Ehepartner oder Ähnliches nennt? Gibt man auf die Perfektion zu
finden und findet sich mit dem was man hat ab? Hat man keine Lust mehr
zu suchen? Stellt sich der ständige Trieb irgendwann ein? Man kann diese
scheinbare Endlosschleife sicherlich unterbrechen bzw anhalten, wenn man sich
trotz des nicht mehr vorhandenen "Verliebtseins" weiter seinem Partner
und der Beziehung widmet und Arbeit in die Beziehung steckt. Damit die Angelegenheit,
wie ich sie jetzt mal unromantischer Weise nenne, für beide schön bleibt.
Man arbeitet an sich selbst, an der Beziehung, zeigt Toleranz für die Fehler
des anderen, akzeptiert die eben nicht vorhandene Perfektion und führt entweder
eine "offene Beziehung" oder lernt es, seinen Sexualtrieb zu
kontrollieren. In einem gewissen Grad gehört das alles zu einer
"normalen" Beziehung, doch ich denke in einer Ehe oder langfristigen
Beziehung gehört noch mehr, vor allem mehr Mühe und Arbeit dazu.
Diese Problematik führt mich zu der großen Frage, ab wann man statt von Liebe,
lieber von Lebensgemeinschaft oder Zweckgemeinschaft reden soll.
Und dann noch die Vorstellung von der großen Liebe. Ist die große Liebe die Perfektion
des anderen Partners, die Perfektion der Beziehung oder einfach nur die Person,
mit der es sich "ganz gut leben lässt"? Schließlich muss man ja davon
ausgehen, dass man die große Liebe, wenn man sie denn gefunden hat, auch
heiraten will, bzw den Rest seines Lebens mit ihr verbringen will (nach
Möglichkeit). Ist die große Liebe also nichts anderes als "der beste
Mitbewohner"? Oder: "das kleinste Übel"?
Dieser Gedanke mag sich sehr unromantisch und irgendwie traurig anhören, aber
ich will hier nichts falsches in die Welt setzen, ich glaube an die Liebe. Ich
glaube daran, dass es starke, besondere Zuneigung und Anziehung zwischen zwei
Menschen gibt und ich denke auch, dass es eine, oder vll auch drei Personen in
unserem Leben gibt, mit denen wir richtig gut leben können. Nur eben nicht
"die große Liebe", die eine "die dich umhaut" und von der
du absolut überzeugt bist und die du "perfekt" findest, die also
keinerlei Fehler aufweist. Aber
durchaus, dass es Menschen gibt, die wunderbar sind, die einem total
gut gefallen, sehr gut zu einem selbst passen, vlt wie ein passendes Puzzleteil.
Allerdings denke ich nicht, dass es nur zwei zueinander passende Puzzleteile
gibt, ich denke eher in Tetris-Dimensionen. da gibt es ja auch verschiedene
Teile, die irgendwie zueinander passen. Wenn sie sich zur richtigen Zeit, am
richtigen Ort – und bei Tetris- mit der richtigen "Drehung" treffen.
Mit dem Gedanken an "die große Liebe" habe ich mal im Internet
recherchiert und mit Freunden geredet. Allgemein ist der Gedanke bzw vielmehr
die Hoffnung auf die große Liebe sehr weit verbreitet und auch sehr tapfer
vertreten. Fast schon erschreckend tapfer. So gibt es im Internet Foren, die
sich mit dem Thema außeinandersetzen und dort ist es echt verdammt schwer jmd
zu finden der nicht an die große Liebe glaubt (ok, wer sich in solchen Foren
aufhält ist sicher nicht ohne Grund dort :D, aber es ist trotzdem irgendwie
erschreckend). Und dort werden auch allerhand Gründe aufgeführt wieso diese
Menschen die große Liebe glauben, sogar Dinge wie "alles andere wäre doch
irgendwie traurig" oder "an was soll man sonst noch glauben, wenn
nicht daran". Und da hat sich mir die Frage gestellt, wieso es so
schwierig und unangenehm für all diese Leute ist (schließlich ein riesiger
Haufen an Menschen) mit dem Gedanken zu Leben, dass es nicht den oder die Eine
gibt. Ich meine, das macht die Sache doch nur leichter und vorallem auch
einfacher zu verkraften und zu verstehen. Außerdem denke man doch nur mal an
den Gedanken in einer Beziehung zu sein und sich gleichzeitig zu denken
"die große Liebe kommt schon noch". Das ist doch eine schreckliche
Vorstellung, man würde ja seine aktuellen Beziehung unter eine Fiktive setzen
und somit unnötig schlechter machen. Ich denke, es gibt keine perfekte
Beziehung und auch keine perfekte Person für jeden von uns. Und das einfachste
ist, sich das klar zu machen und jeder Beziehung die Chance zu geben, eine
richtig schöne Beziehung zu werden und vorallem auch jedem Partner die Chance
zu geben im Nachhinein "der Beste" gewesen zu sein. Sorum betrachtet
finde ich die Sache mit der großen Liebe ok, wenn es die Leute glücklich macht,
warum nicht? Aber sich selbst Stress zu machen und sich unter den Druck zu
setzen "den einzig wahren" zu finden, ist albern.Und unnötig. Und
dazu vermutlich sehr schmerzhaft.
Außerdem halt ich persönlich es von großem Vorteil, wenn man seine manchmal vielleicht ein
wenig abartigen Beziehungsexperimente nicht nur an einem Versuchskaninchen
rauslässt, sondern auch mal andere quält.
... comment
c17h19no3,
17. April 2012, 14:57
das ist sehr klug! fromm ist auch genial... hab ich gern gelesen.
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